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MEINUNG: Steve English über den jüngsten Aufschwung von BMW und wie Aragon ein Schritt nach vorne sein kann

Tuesday, 19 September 2023 07:40 GMT

Der deutsche Hersteller hat in jedem der letzten vier Rennen einen Platz unter den ersten Sieben belegt, aber Aragon ist eine Strecke, die im Trockenen eine Herausforderung für BMW darstellt

Die MOTUL FIM Superbike Weltmeisterschaft geht in Runde 10 der Saison 2023 im MotorLand Aragon an den Start, eine Strecke, die für Teams und Fahrer neue Herausforderungen bringt. Im Vorfeld des Tissot Aragon-Rennens wirft WorldSBK-Kommentator Steve English einen Blick auf die aktuelle Form von BMW nach der beeindruckenden Leistung von Garrett Gerloff (Bonovo Action BMW) beim Frankreich-Rennen und stellt die Frage, ob BMW seine starke Form in Aragon fortsetzen kann - eine Strecke, auf der BMW in den letzten Jahren zu kämpfen hatte. 

RÜCKENWIND AUS FRANKREICH: Kann BMW den Schwung mitnehmen?

Nach seiner Superpole-Heldentat in Magny-Cours kommt es nun ganz auf Gerloff und seine BMW M1000RR an, ein weiteres starkes Wochenende zu erleben. Der Amerikaner, der beim letzten Mal die erste Pole-Position seiner WorldSBK-Karriere holte, erzielte in Frankreich zwei Top-5-Platzierungen für das Bonovo-Team. Die Leistung von Gerloff in Frankreich machte BMW Mut, das größte Fragezeichen ist jedoch einmal mehr, ob man es schafft diesen Schwung beizubehalten. Über die gesamte Saison hinweg hatte BMW damit zu kämpfen, Woche für Woche einen "Spitzenfahrer" zu haben. 

Das liegt zum Teil daran, dass sie vier starke Fahrer auf ihren Motorrädern haben. Gerloff, Teamkollege Loris Baz und das ROKiT BMW Motorrad WorldSBK Duo Scott Redding und Michael van der Mark sind alle in der Lage, an der Spitze mitzufahren und um Rennsiege zu kämpfen. Der Hauptgrund dafür ist die Inkonstanz ihres Pakets. Regelmäßig stellt sich die Frage, wer an diesem Wochenende der beste BMW Fahrer sein wird. Bei den ersten beiden Rennen des Jahres war es van der Mark, in Assen war es Redding, dann Gerloff bei Runde 4 in Katalonien, bevor sich Redding vor der Saisonpause als Spitzenfahrer etablierte. Während der gesamten Saison war der führende BMW Fahrer bei jedem Rennen in den Top Ten zu finden, aber nur in Most und Magny-Cours sahen wir ihn wirklich als Bedrohung an der Spitze.

FORTSCHRITT UNTERMAUERN: Verbesserung der Kurveneinfahrt 

Aragon war in der Vergangenheit keine einfache Strecke für das Motorrad. An diesem Wochenende wäre es an der Zeit, die jüngst gemachten Fortschritte zu bestätigen. Das Motorrad hat sich beim Eingang in Kurven verbessert, reagiert jedoch immer noch sehr ‘physisch‘ bei Richtungsänderungen des Fahrers. Es gibt sowohl positive als auch negative Aspekte des Pakets, Tendenz steigend. Der Bedarf an Verbesserungen wurde im Sommer durch die Ankündigung von Toprak Razgatlioglu (Pata Yamaha Prometeon WorldSBK) als Fahrer für 2024 weiter verstärkt. Der türkische Star ist wohl der beste Fahrer des gesamten WorldSBK-Fahrerfelds, und BMW wird von nun an nur noch wenig Raum für Ausreden haben. Sie müssen das Paket verbessern und Razgatlioglu das Motorrad geben, das er verlangen wird.

FORTSCHRITTE ABSEITS DER STRECKE: Wie will BMW weitere Fortschritte erzielen?

Zu diesem Zweck investiert der deutsche Hersteller mehr und mehr in sein Superbike-Programm. Eine Umstrukturierung des technischen Personals und die gerüchteweise Verpflichtung von Sylvain Guintoli als Test- und Endurance-Fahrer für 2024 signalisieren, dass die Münchner nichts unversucht lassen werden, die Entwicklung des Motorrads weiter voranzutreiben. Das Fahreraufgebot für das nächste Jahr ist immer noch Gesprächsthema, da van der Mark mit ziemlicher Sicherheit im Werksteam bleiben wird, wohingegen Redding jetzt wahrscheinlich bei Bonovo neben Gerloff fahren wird. Eine starke Gruppe von Fahrern, die man auf dieses Motorrad setzt. Dabei wird es auf eben deren Fähigkeiten ankommen, die Ecken und Kanten des Pakets zu glätten, und das Beste daraus zu machen.

ARAGON STEHT VOR DER TÜR: wieder unter den ersten Sechs?

In den vergangenen Jahren gab es Strecken, auf denen die BMW ein gutes Motorrad zu sein schien und in der Lage war, unter die ersten Fünf zu fahren. Aragon gehörte in den letzten Jahren nicht dazu. Man muss bis ins feuchte Jahr 2021 zurückblicken, um ein solches Ergebnis zu finden, doch nach der Pole-Position in Frankreich lohnt es sich wohl, ein Auge auf die weißen Motorräder zu werfen. Bleibt abzuwarten, ob ihr Spitzenfahrer ein starkes Wochenende haben wird. Drei Platzierungen unter den ersten Sechs wären sicher nicht schlecht.

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